Ludger Singer, Sakrower Landstrasse 22 B
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Mit der Besetzung Blockflöte, Violine und Clavichord
(Meike Herzig, Albrecht Maurer
und Ludger Singer ) wird eine Assoziation des Betulich-Altertümlichen erweckt.
Vorurteile
ade : einen bisweilen
extremen Kontrast zum zarten Grundklang bildet
hier die
gespielte Musik: zwischen Experiment, Jazz, Orient, freien Improvisationen und
Afrikani-
schem entwickeln sich hochkomplexe und dennoch zugängliche Klangwelten von
geradezu
bizarrer Farbvielfalt, angereichert mit stupender Virtuosität, alles mit der
Leichtigkeit von
dreien, die ihre Instrumente mit echter Meisterschaft spielen...
(CD erschien Jan.2000)
KARLS BRISE
Lothar Galle (Bass), Stefan Kremer (Schlagzeug), Ludger
Singer (Klavier, Posaune),
Christoph Titz (Trompete) sowie als Gast Jaques Pirotton (Gitarre) machen aus
dem Thema
„moderner Jazz“ eine höchst vergnügliche weil humorvolle, kurzweilige und
( im wahrsten
Sinne des Wortes !) zeitlose Angelegenheit. Zu hören ist in dieser Musik alles,
was eben
Jazz auf internationalem Niveau ausmachen kann, aber: Augenzwinkerer sind immer
wieder
mit dabei, wenn es in die Höhen (oder Tiefen ) einer Monk-Ballade oder einer
schräg-aberwit-
zigen Eigenkomposition geht. Obwohl es dieser Formation weniger um völlig
Neues, nie
Gehörtes geht (wenn es dergleichen denn überhaupt noch gibt ?), sorgen die
individuellen
Spielweisen und „Personalstile“ der Beteiligten dennoch für ein recht
aussergewöhnliches
Klangbild- dabei bleibt die Musik „auf der Erde“, verliert nicht ihre
Klarheit und Verständlichkeit.
Ob das die zusammen 140 Jahre Bühnenerfahrung sind ?
KUGELSINGER-5
Hinter dem (Arbeits-)Titel verbergen sich Koryphäen aus
zeitgenössischer Musik und
Improvisation: neben Ludger Singer (Akkordeon, Bassposaune, Klavier u.a.)
spielen Heinz
Becker (Trompete, Tenorhorn), Klaus Kugel (Schlagzeug\Perkussion), Michel Pilz
(Bass-
Klarinette) und Manfred Zepf (Kontrabass). Das Motto hier könnte heissen: keine
Kompro-
misse! Was Reminiszenzen an Tango, New Orleans, Marching Bands, aber auch
Indisches,
aber keineswegs ausschliesst, sondern geradezu provoziert. Der Schwerpunkt liegt
jedoch
in ungewöhnlich dichten,
energiegeladenen Kollektiv-und (Solo-)Improvisationen, die
auf die Kompositionen aller Beteiligten aufsetzen. Es entsteht eine Intensität,
die sich mit
Aufnahmen nur unzureichend und mit Worten eigentlich überhaupt nicht
beschreiben lässt.
SON-A-TE
Ist eine (Auftrags-)Komposition von 1997. Darin wird der
Versuch einer Synthese aus
Elementen der Neuen Musik und des neueren Jazz unternommen. Zum einen werden
Themen
und formale Gestaltungskriterien nach Kompositionsmethoden des 20.Jh. entwickelt
(nach
seriellen, algorithmischen, aber auch aleatorischen Prinzipien); zum andern
werden sowohl
die Grossformen als auch die Rhythmik eher von der afroamerikanischen Musik
bestimmt.
So entsteht eine Klangwelt, die auch für Hörer ohne „E-Musik“-Erfahrung
leicht zu-
gänglich ist, ohne dass der eher visionäre
Ambitus fehlen müsste. Das Stück ist so angelegt,
dass es auch ohne jede Improvisation gespielt werden kann. Wird diese aber
eingesetzt,
bleiben die kompositorischen Pfeiler des Stücks bestimmend und damit auch seine
Identität.
Eine CD wurde 1997 aufgenommen (Brigitta Schäfer, Altsaxophon; Ludger Singer,
Klavier).
TAO LAO
Ein Zyklus nach Texten aus dem „Tao te king“ des
Laotse ( Chinesischer Philosoph in der Zeit
des Konfuzius ), für Altus (oder Counter-Tenor) und Klavier (oder Celesta\Clavichord)
Die kontemplative Grundatmosphäre dieser Musik wird bereichert durch Anleihen
aus etlichen
zeitnahen Musikbereichen ( ambient/minimal music, Jazz, Fernost), aber auch
durch
einige sehr alte Elemente (Gregorianik, Cantus-firmus-Technik, Rezitativ) –
und durch etwas,
das auch die verwendeten Texte des Laotse auszeichnet: feine, leise Ironie.
KARL BERGER DUO
Über Karl Berger allzuviele Erklärungen zu machen hiesse
Eulen nach Athen tragen.
Immerhin gilt er als Pionier des modernen Vibraphonspiels im Jazz (einschliesslich
experimenteller
Varianten) und spielte bereits „Weltmusik“, als es diesen Begriff in den Köpfen
von Hörern und
Presse noch nicht gab (60er Jahre!). Die vor Jahren aus einer spontanen „session“
entstandene
Zusammenarbeit mit L.Singer (Klavier, Fenderpiano,Posaune) kann mit einem Wort
beschrieben
werden: magisch (So kam es nach dem ersten Spielen aus dem Mund beider
Beteiligten...).
Hier gibt es auch stilistisch –fast- keine Einschränkungen mehr; die
Schublade „Jazz“ ist
endgültig viel zu klein für diese Universal-Musik um den klaren Vibraphonklang
herum.
Und zeitweise, nur so, sitzen dann beide Musiker an zwei Klavieren; keine
Sekunde vermisst
man irgendwelche Ausdrucksmöglichkeiten von Saxophon&Co.- die Dialoge der
beiden bilden
ein Zwiegespräch, dem die Themen wirklich nie ausgehen dürften, dem man
–Kommentar
eines Hörers- „ewig zuhören könnte“.
DUO CLAVICHORD (H.LÜDEMANN / L.SINGER)
Ob dies wohl der Welt einziges Clavichord-Duo ist ? Wenn
nicht, ist es sicher das einzige,
das auch noch zwei ganz unterschiedliche Instrumente benutzt (neben einem
konventio-
nellen Typ das neuentwickelte Instrument von Singer), neben raum-und stilübergreifenden
Improvisationen&Kompositionen auch Musik aus Afrika verwendet...
Unabhängig von irgendwelchen Einzigartigkeiten ist das Clavichord wohl das
„Natur-Keyboard“
mit den meisten Ausdrucksmöglichkeiten, wenn auch auf der Basis einer geringen
Lautstärke;
Hier nun also das Ganze mal zwei – und zwar mit zwei anerkannten Kapazitäten
in Sachen Clavichord. Einmalig? Das ist eigentlich unwichtig
(die Musik selbst ist es sowieso).
FILMMUSIK (LIVE /
KOMPOSITION)
Zu Stummfilmen entwarf
L.Singer im Laufe der Jahre etliche Musiken, teils konventionell
komponiert, teils zum Film improvisiert, teils Kombinationen dieser
Arbeitsweisen (Filme
u.a.: Metropolis, Nosferatu, Das Kabinett des Dr.Caligari, Die Brüder,
Steamboat Bill jr.,
Panzerkreuzer Potemkin, ,...). Von einigen Stücken liegen Aufnahmen vor.
Inhaltlich weist
die Musik in Richtungen weit weg von den üblichen
Kintopp/Melodramatik-Klischees
- durch teilweise sehr moderne oder „abseitige“ Klänge (z.B. Synthesizer,
Digeridoo...)
wird eine neue Wahrnehmug der bewegten Bilder erreicht.
J.v.de Weterings Kriminalgeschichten, genauer: die
herrlichen sinnig-unsinnigen philosophischen
Ausflüge darin, inspirierten zum Namen dieses Duos ; und wie in denwundervoll
unperfekten, immer wie zufällig Schlusspointen findenden –und deshalb so
phantasieanregenden
– Geschichten geht es bei Anirahtak, Stimme&Gesang, und Ludger Singer,
Klavier und Posaune, zu:
Ganz bescheiden geht die Reise los mit Musik von Eisler, Ellington, Westbrook,
Weill,
Singer etc., und doch ist ganz offen, wohin es geht
-alles kann passieren zwischen Mini-Aphorismus und halbstündiger Auslotung der
mensch-
lichen Stimme (und Anirahtaks Möglichkeiten sind fast unbegrenzt ), zwischen
herb-
kargem Ur-Blues und unbeschwerter Naivität, zwischen samtschwarzer Melancholie
und
pfiffigem Dialog-Witz...
DUO LOVENS & SINGER
Improvisation pur
und radikal in der Begegnung von Singers Klavier- Möglichkeiten und
einem, der seit Jahrzehnten die Szene der Freien Musik prägt wie nur wenige
andere; das
Schlagzeugspiel von Paul Lovens ist von einer Feinnervigkeit und Klarheit, die
es diesem
Duo ermöglicht, ohne alle lauten Attitüden und kraftstrotzendes
„Powerplay“ einen ganzen
Kosmos eigener Klänge zu kreieren. Das Ganze für das vielleicht universellste
( und
gefährdetste !) aller musikalischen Ziele : der Einmaligkeit des Augenblicks.
AMEISENSOMMER ( U.A.)
In diesem Duo ist neben L.Singer der zweite Musiker ein
Dichter, Willi Achten. Anders
als in üblichen Lesungen treten hier Dichtung und Musik in echte Interaktion:
die Texte
beinflussen die Musik, die Musik verändert die Aufnahme der herb-
melancholisch-ironischen
Geschichten Achtens, beide stören sich, schaffen dabei ein neues, drittes, versöhnen
sich wieder,
verstecken sich voreinander, finden sich, verandern ihr Aussehen... und schaffen
so eine emotionale Dichte und Tiefe, die wirklich jeden Menschen berühren
sollte...
HERRENLOSE ZUNGEN
Ein Textkonzert für einen Musiker (L.Singer, etliche
Instrumente und Kompositionen)
und vier Dichter (S. Gonsolin, J. Nendza, H.J.Schüren, W.Achten ). Ein kleines
Dichter-
Orchester sozusagen; und tatsächlich nehmen die vier Literaten, mit Hilfe der
vollständig
integrierten Musik, fast die Rollen ein, die in einer (Jazz-) Musikgruppe die
Spieler ein-
nehmen: aus vier, nein, fünf Personalstilen ensteht ein neues Ganzes, das viel
mehr ist
als die Summe seiner Teile.
ART DE FAKT
www.artdefakt.de
Nach längerer Vorbereitung gibt es nun die vierte CD –
„Papaya“ – der Gruppe
um Urban Elsässer und Ludger Singer, wieder virtuos mit den Genres um
Improvisation,
Jazz, Avantgarde u. Rock sowie den Texten des amerikanischen Kult-Lyrikers
Raymond
Federman spielend. Die Gruppe, die auf Tourneen auch schon Leute wie Ernst Jandl
be-
eindruckte, erreicht mit ihrer aussergewöhnlichen Bandbreite sehr
eindrucksvolle Per-
formance – mit und ohne Federman.
( Thomas Lieven, Schlagzeug; Jo „Akim“ Sendelbach, Bass; Gitta Schäfer,
Saxophone; Urban
Elsässer, Gitarre&Stimme; Ludger Singer, Keyb./Piano/Posaune/Akkordeon/Stimme)
AVAANTMUZAK
In Erinnerung an Erik Satie („Musique d`ameublement“)
und die Minimalisten von Reich
bis Feldman entstanden ganze Reihen von Klavierstücken, teils in virtuoser,
teils in sehr
asketischer Gestalt. Allen gemeinsam ist die bewusst langsame, auf jede Dramatik
ver-
zichtende Entwicklung, was diese Musik zur Schaffung von Atmosphären, und zwar
nicht nur kontemplativen, prädestiniert.
MEDITERRA NOVA / CLAVICHORD
SOLO
Auf der CD „Mediterra Nova“ werden die Möglichkeiten
dieses seltenen Instruments auf
wohl noch ungehörte Art ausgelotet – neben zart-lyrische treten hier auch
ganz tempera-
mentvolle, ja agressive Ausdrucksformen, teils in zeitgenössischer, teils in
eher folk-
loristischer Prägung. Das verwendete Instrument ist ein neuentwickelter
Prototyp von L. Singer
POSAUNENCHOR&CHORPOSAUNEN
Klangflächenmusik einmal anders – statt
Keyboard&Synthesizer spielen hier gleich
16 (!) Bassposaunen (Tip: laut hören !) und formen mal geradezu anarchische,
mal
raffinierte Klangwelten; die ewige Suche des Künstlers nach Neuem, schwer
genug,
war hier vielleicht mal nicht umsonst ...
Eine Live-Performance dieser Musik kann in beliebiger „Mischung“ (z.B. 5
Posaunisten
& 11 Lautsprecher - die einzelne Spuren mit Posaunenstimmen wiedergeben –
oder
1&15 etc. ), auch mit optionalem Klavierpart, durchgeführt werden.
KLAVIERMUSIK
(Unisono, Aspherix, Pedometro, Perioden, In Memoriam Morton...)
Gemeinsamer Nenner dieser ( und weiterer ) Stücke ist es,
auf sehr verschiedene Art eine
Annäherung zwischen zeitgenössischer „E“-Musik und Improvisation ( frei
oder jazz-
orientiert ) zu schaffen; so werden beispielsweise serielle/aleatorische
Methoden mit
teilimprovisierten Strukturen (z.B.“leadsheets“) kombiniert . Die
Modulstruktur der Stücke
erlaubt immer neue „einmalige Versionen bzw. Aufführungen, ohne dass das
spezifische
Profil der jeweiligen Komposition verlorengeht.
THALASSA
Ein individueller Beitrag zum Thema Klezmer&Jazz,
angereichert mit schrägen Rhythmen
vom Balkan und einigen Tangos. Die vielzitierte „fröhliche Melancholie“ des
Klezmer-Stils
wird hier durch eine bewusst sparsame (klarinettenlose ) Besetzung aus Violine,
Klavier,
Schlagzeug und optionaler Tabla (!) auf wohltuende Art ergänzt – einige
musikalische
Augenzwinkerer inbegriffen. Speziell in der ungewöhnlichen Version mit
Schlagzeug und
Tabla entsteht (innerhalb des dichten aber fragilen Grundklangbildes der Gruppe)
eine
rhythmisch-klangliche Interaktion, die ihresgleichen sucht.
ELEKTRONISCHES ( Imaginary
player piano, Secco/Nonsecco, Metropolis, Medimusik...)
Die ganz andere „ambient music“ – inspiriert u.a.
von Conlon Nancarrow, enthalten diese
Sammlungen alles von der völlig bizarren Tempo-Studie über abgrundtief
traurige (E-)
Pianoballaden bis zu verschiedensten, manchmal sehr ironischen Sti/Genre-Keuzungen;
Auch die Instrumentierung der an einem Mini-Sequencer (bzw. bei „Metropolis“
live
zum Film ) eingespielten Stücke reicht von extrem karg bis ausgesprochen
uferlos- ganz
nach einem inzwischen aus der Mode gekommenen Leitsatz: „L`art pour l`art“.
INDUS TRIO (Arbeitstitel)
Zwei Instrumente der nordindischen Klassik, nämlich Sarod
und Tabla, begegnen dem
(europäischen?) Clavichord; und es erklingt – nein, keine sog. Weltmusik;
sowohl Klang-
bild als auch Organisationsstruktur beziehen sich direkt auf die traditionellen
„Raga“-
Modelle Indiens, und das Clavichord klingt (fast), als wäre es genau dafür
erfunden worden,
klingt, als sei es schon immer mit dem Sarod verwandt gewesen...
Weitere Versuche der Gruppe haben zur Zeit das Digeridoo zum Thema (es wird als
eine Art „emanzipierter“ Tanbura-Ersatz verwendet ); erste Eindrücke sind
äusserst
vielversprechend.
WEITERE KOMPOSITIONEN (bis 2/2004)
Durch mehrere Kompositionsaufträge angeregt, entstanden
weitere vollständig
„konventionell“ notierte (und ohne Improvisation zu spielende) Stücke:
„Perioden“ für zwei Klaviere
„Gaga ist muss“ für 6-7Instr.
„Strömungen“ (p,perc)
„Kommt lasst uns etwas Gutes tun und dabei sterben“ Oratorium mit H.v.Kleist
„No-nett“(Streichquartett,p,fl,ob,fag,hrn)
Erdentöne1u.2 (p,kb)
„Für William S.“(5-6 Instr)
„Vian e Porte“(p,cello)
„Son-a-Tre“ (p,vla,s-sax)
„Remember“(p,acc/cl)
„Akrostichon“(carillon)
Streichquartett 1 u. 2
Klavierquintett „Offen“
Septett „sept-tetes“ (fl,cl,tp,vla,vc,p,perc)
Septett „Concerto
Piccolo“(dto.)
„Junochord“ für Gitarre und Clavichord
Quintett „Dulidao“ (fl,vla,vc,harp,p)
Flötentrio „Onospin“
Flötentrio „Nippsono“
Flötentrio „Reis-et-rio“
„Federman-Suite“(5-6instr)
„Tao-Lao“-Version für
4-8-stimmigen Chor oder Solistenensemble(in Arbeit)
„Hans im Glück“ für Schülerensemble (4 Streicher, Holz-u.Blechbläser,Klavier)
...,die fast alle bereits aufgeführt wurden. Musikalisch
bewegt sich das zwischen
klassischer Moderne und einer sehr subjektiven Umgangsweise mit serieller
Schreibweise, fast immer „gefärbt“ von Inspirationen aus Jazz, Balkanmusik
und Fernost.
MEISTERSINGER
Der Name ist hier nicht Programm- es sind einfach L.Singer
(Klavier,Tuba,Didge )
und Petra Meister, die hier ein kabarettistisch „angefressenes“
Chansonprogramm
entworfen haben; Von Holländer bis Porter und vom Broadway-Standard bis
zum „Meister-Singer“-Eigengewächs reicht die Palette, und so manche neue
Nuance
gibt es da auch bei abgenudelten Klamotten zu entdecken. Das Ganze kommt so
garnicht hochglanzpoliert daher, dafür mit entwaffnender Ehrlichkeit (gibt es
das
bei Chansonetten überhaupt?) – so können die beiden sich so manchen - auch
in
Kleinkunstkreisen leicht möglichen – Tabubruch leisten: von sehr, sehr
nachdenklich
bis (jawoll ) volltommen bescheuert...
ART DE FAKT GOES
SHAKESPEARE
Die weiter oben bereits erwähnte Gruppe wurde
mittlerweile ihrem
Literarischen Wegbegleiter Ray Federman vorübergehend untreu:
Mit „native speaker“ Laurence Ray fand sich der richtige Partner,
um sich mit einem schwer zugänglichen Thema der Weltliteratur
zu nähern, nämlich den Sonetten des William Shakespeare. Nach längerer
Vorbereitungszeit gab es einige Auftritte, auch inhaltlich sehr erfolgreich.
Leider hat sich die Idee, über den prominenten Sprecher ein ganz neues
Publikum zu erschließen (Laurence war lange Darsteller bei der RTL-soap
„Unter Uns“ ), als unrealistisch erwiesen : Shakespeare ist weiterhin be-
rühmt, Art de fakt (noch) nicht.
DIE FLORENTINISCHE KRANKHEIT
Der neue Roman von Willi Achten ist so etwas wie die
linksrheinische
Antwort auf Umberto Eco &Co (wiewohl der Autor selbst da eher
den
„Englischen Patienten“ genannt wissen möchte): Hochkompliziert, viele
Ebenen, viele Themen (traurige Liebesgeschichte, Mord und Totschlag,
Medizinisch-Abgefahrenes, Kunstgeschichte, Mafiöses...), viele Zeiten.
Und dennoch in seiner Emotionalität einmalig einfach. Der unver-
wechselbare, melancholisch- sarkastische Stil Achtens gibt der Sache
die nötige Prise „Diesseitigkeit“. – Und dazu musizieren nun L.Singer,
Klavier/Clavichord/Trompete und Heribert Leuchter, Saxofone.
Beim ersten Auftritt der drei standen schließlich so manchem Hörer die
Tränen in den Augen (hoffentlich spricht das auch für die Sache??)
QUINTETT „FREE FORM
ENSEMBLE“
Hier geht es endlich wieder um Improvisierte Musik, und
zwar die
energiehaltige, zur Anarchie neigende Sorte. Sehr kollektiv, sehr bunt
und oft sehr knapp unter der Schmerzgrenze werken hier zu der Hörer
größter Zufriedenheit : Jesus Cannelloni, Saxofone (das ist kein Künstlername!);
Achim Krämer, Schlagwerk; Lukas Matzerath, Gitarre(und viel elektrisches Zubehör)
Und Ludger Singer, Bassposaune(von der ein Hörer mal sagte:“Dafür brauchste
ja`nen
Waffenschein“) und Keyboards; und Uwe Böttcher,Violine(elektrifiziert) und
E-Bass.
DUOS, DUOS, DUOS
Der eine Partner hier ist Ludger Singer(haupsächlich am
Klavier), der in
letzter Zeit mit verschiedenen Duo-Partnern arbeitete, nämlich u.a. folgenden:
-Mit MICHAEL HEUPEL – Flöten (von Piccolo bis Groß-Subkontrabass):
Diese Besetzung findet immer wieder zu sehr atmosphärischen, leisen
oder fast minimalistischen Klängen, was aber Intensität nicht ausschließt,
sondern fördert – und zeigt, daß Humor und Spielwitz nicht immer
laut daherkommen müssen.
-Mit CHRISTOPHER DELL – Vibraphon:
Mit diesem Ausnahme-Musiker (FAZ: „zwischen Genie und Aberwitz“) entstehen
vor allem rasant-bizarre „glasperlenspiele“, ein Zuhörer nannte es mal
„akustische
3D-Achterbahn“..
-Mit JÜRGEN STURM – Gitarre:
Mit dem „Thelonious Monk des Rheinlands“(Presse) zusammen spielt Singer
alte (und jüngere) Perlen des Jazz- Schwerpunkt sind die Stücke von Monk(teil-
weise in genialen Bearbeitungen von Sturm); aber auch eigene Werke ähnlich
skurrilen Charakters sind im Programm... zärtliche Anarchie sozusagen.
-Mit VIOLA KRAMER – Laptop-Synthesizer/Sampler:
Elektronische Musik mit Computer&Keyboards, und dabei mit
„menschlichen“ Zügen. Nicht Geräusche (-Samples ) um ihrer selbst willen,
sondern Klanglandschaften der sinnlichen Art; Für genügend Spannung sorgen
dann die ganz gegensätzlichen Spielweisen der beiden Protagonisten.
-Mit REGINA PASTUSZYK – Klarinetten:
Improvisierte Musik, die auch „dogmatische“ Klassik-(oder Jazz-)Hörer
in ihren Bann ziehen wird: Tonal, ausgewogen, dicht und klar, vor allem aber
eines: formvollendet.
-Mit LUDGER SCHMIDT – Violoncello:
Der Welt vermutlich einziges Doppel-Ludger-Duo ist auch musikalisch einzig-
artig: Vom Klassik-Programm (Debussy, Martinu,...) bis zur freien Musik („un-
plugged“ oder elektrifiziert) geht alles, und das unverwechselbar: Hier ergänzen
sich zwei Personalstile zu etwas, das man schon fast einen eigenständigen Stil
nennen könnte.
Und, last not least: Aus den letzten beiden Duos ist
inzwischen ein Trio ent-
standen, das alle vorgenannten Attribute „mitnehmen“ konnte.(Schade, daß
Regina nicht Ludger heißt...)